Ich habe den Bausatz bereits in Polen nach Besichtigung des Originals gekauft. Das Kit besteht aus drei Spritzlingen, den Gummireifen, einem Decal-Satz sowie einer Anleitung und einer farbigen Beilage zur Geschichte des Kubus und einem Farbschema.
Der Bausatz kommt in typischer Mirage-Qualität daher: Relativ wenige Teile, aber diese überwiegend sehr fein detailliert. Abgesehen von den beiden Oberwannenhälften hatte mein Bausatz sehr wenig Grat. Dafür werden Sie über dicke Auswerferstümpfe auf den geraden Flächen stoßen. Cleverweise sind diese allerdings fast immer komplett verdeckt im Innenraum liegend.
Auch die Verklebung der beiden Hälften der Oberwanne verläuft nach der Entgratung überraschend problemlos und passgenau. Konstruktionsbedingt stoßen überdies die Klebeflächen analog zu den Schweißnähten aneinander, so dass recht wenig geschliffen werden muss.Allerdings verfügt der Bausatz an den Klebeflächen über sehr wenig Positionierungshilfen wie Nuten etc. Der Zusammenbau fühlt sich deswegen zuweilen wie reine Glückssache an, aber irgendwie sind die Teile dennoch weitgehend logisch aufgebaut und passen.
Die Anleitung weist diverse Unklarheiten wie fehlende Teilezahlen auf. Aufgrund der vergleichsweise übersichtlichen Menge erschließt sich der Zusammenbau irgendwann.
Sie haben die Wahl zwischen einer Kriegs- und einer Nachkriegsvariante, wobei sich die Kriegsvariante durch zusätzliche Panzerplatten auszeichnet. Mir ist übrigens nicht bekannt, dass der Kubus überhaupt im Nachkriegseinsatz war, zumal er an seinem ersten Einsatztag von den eigenen Truppen in Brand gesteckt und zurückgelassen wurde.
Die Inneneinrichting ist spartanisch, wie wohl auch im Original, da ein Dutzend Mann transportiert werden sollten. So befinden sich im Innenraum nur Querverstrebungen, ein Fahrersitz mit Lenkrad und direkt vor ihm der nackte Motorblock. Dieser ist wenig detailliert, was aber verschmerzbar ist, da man ihn selbst bei geöffneter Turmluke nur erahnt. Die Motorhaube sollten Sie geschlossen halten - der Detailgrad des Motors ist, wie gesagt, nicht hoch und dient eigentlich nur der Aufnahme der Getriebeachse.
Bei geöffneter Turmluke können Sie entweder ein britisches MG oder eine britische Panzerfaust hinter das Splitterschild positionieren. Beide sind im Detailgrad nicht sonderlich hoch, auch wenn für die Panzerfaust sogar Munitionsringe als Abziehbilder beiliegen. Vermutlich werde ich in Kürze auf einen anderen Bausatz mit der Bewaffnung zurückgreifen: Im Infanterie-Waffenset von Riich (Artikelnummer: RII30010 British Commonwealth Weapon Set A ) sind beide enthalten. Die Qualität kann ich jedoch noch nicht beurteilen.
Über die Farbe der Tarnung streiten sich übrigens die Gelehrten. Die nicht mal so raren Fotos vom Kubus vor dem Einsatz lassen sowohl den Schluss auf eine Kombination aus Hellgrau und Dunkelgrau zu als auch auf Burned Sierra/Grau. Ich habe mich für die Version des restaurierten Originals in Hell- und Dunkel-Grau entschieden.
Insgesamt ein sehr faires Preis-Leistungs-Verhältnis. Der Kubus weist auch im Original wenig Oberflächenstruktur auf, so dass der Fokus der Erscheinung auf der Tarnung und auf der Form liegen. Ich habe durch die Schießscharten teils noch Gewehr- und MG-Läufe gesteckt, um den Detailgrad zu erhöhen. Ein geübter Bastler schafft die Verklebung an einem langen Abend. Empfehlenswert!
Wertung: 5/5 Sterne
Link zum Shopartikel: MI355026 KUBUS Armored car - Warschauer Aufstand 1944